Wie der Flügelschlag eines Schmetterlings
Einführende Worte zu dem Werkzyklus METAMORPHOSIS. Von Alexandra Grass M.A..
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„Mit allen Sinnen die Zukunft spüren“,  so beschreibt  der Antwerpener Farbscout Filip Roscam seine Tätigkeit.
Das trifft auch auf das Werk von Martina Jäger zu. Doch während der Farbscout an der Oberflächenbeschaffenheit verschiedener Materialien interessiert ist, um diese dann in Farbe umzusetzen, geht Martina Jäger mit ihrem Werk deutlich weiter.
Sie ist eine moderne Alchemistin.
Doch wird sie sicherlich nicht vom avantgardistischen Dogma der Neuheit angetrieben.
Martina Jäger arbeitet sich an der Vergangenheit ab, um einen Blick auf die Zukunft zu werfen.
Mit ihrem neuen Zyklus „Metamorphosis“ stellt sie einen direkten Zusammenhang zu Ovid und den antiken Mysterien her.
Da verwandelt sich ein See, dort ein grüner Fleck, ein Held taucht auf und hält die Säulen der Erde, bevor er verschwindet. Jägers Werk ist vielgesichtig, aufgeladen und hält stets die Spannung.
Sind die Arbeiten des „Bodytalk“-Zyklus noch zart, ganz Körper der Künstlerin, leicht dahingeschwebt, so fließt in „The Spirit And The Matter“ die Farbe so tief, so mächtig, dass einem fast schwindelig wird.
Bei den „Metarmorphosis“-Arbeiten tauchen hier und dort schwarze Linien und brüchige Stellen auf, die dem Auge Halt geben und doch nichts vom Aufblitzen des zu Teilen übermalten „Bodytalk“-Werkes verbergen mögen.
So bedingen sich Jägers Zyklen, bauen aufeinander auf und schweben zwischen Geheimnis und Freiheit. Es sind ihre Schmetterlinge, die mit jedem Flügelschlag eine Welt offenbaren, die den Betrachter, der um ihr Geheimnis ringt, in einen höheren Seinszustand zu versetzen mögen und eine Ahnung von Zukunft vermitteln:
So könnte es sein.